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Dienstag, 8. Januar 2013

Der Trümmer Mörder - Cay Rademacher


Beschreibung:
Hamburg 1947: Die Stadt liegt in Trümmern, und es ist einer der kältesten Winter des Jahrhunderts. Die Menschen versuchen irgendwie zu überleben. Da wird mitten in der Trümmerlandschaft eine Leiche entdeckt: eine junge Frau, nackt, kein Hinweis auf den Mörder. Oberinspektor Stave hat kaum Hoffnung, den Fall aufzuklären, auch wenn ihm Lothar Maschke von der Sitte und Lieutenant MacDonald von der britischen Verwaltung zur Seite gestellt werden. Bald werden weitere Tote entdeckt, und Stave ist für jede Hilfe dankbar, die er auf der Suche nach einem grausamen Mörder bekommt. Cay Rademacher lässt in einem hochspannenden authentischen Kriminalfall das Hamburg des Hungerwinters 1946/47 lebendig werden.

Meine Meinung:
Ein Buch der anderen Art, zumindest für mich. Für mich war es das erste Mal, dass ich einen Roman in der Zeit von 1946/47 gelesen habe. Die meisten meiner Bücher mit Morden sind in der heutigen Zeit geschrieben, mit moderner Technik, mit Polizeiermittlungen die doch um einiges fortgeschrittener sind als zu dieser Zeit. 
Oberinspektor Stave, die Hauptperson in dem Buch, wird vor eine große Herausforderung gestellt. Eine tote Frau und niemand will sie gesehen haben. Keiner kennt Sie. Auch seine Ermittlungen werden durch -20 Grad, der Nachkriegszeit und der fehlenden Unterlagen erschwert. Wie soll man jemanden identifizieren, wenn man keine Anhaltspunkte hat? 
Im Buch wird sehr gut beschrieben, wie kalt der Winter in dieser Zeit ist und wie die Menschen darunter leiden und wie sie versuchen am Leben zu bleiben. Wenn man das Buch in der warmen Wohnung liest bekommt man ein etwas beklemmendes Gefühl. Wir haben in unseren Luxusleben von heute zB noch nie etwas von Monatsrationen gehört, die wir in der heutigen Zeit an einem Tag verspeisen (wenn nicht sogar um vielfaches mehr).
Neben der Geschichte von Stave und der toten Frau, kommen auch noch weitere Mordfälle dazu und man merkt, wie hilflos man nicht nur wegen der Umstände ist. Sondern auch wie hilflos und doch ausgeliefert man ist, wenn man nichts über einen weiß und der Nachbar einem auch nicht gesehen haben will. Keiner würde in dieser Zeit jemand anderen helfen und wenn jemand verschwinden, dann ist es eben so. Der Oberinspektor quält sich aber nicht nur mit den Mordfällen herum und man lässt uns an seinen Gedanken teilhaben, er selbst hat auch seine Frau im Krieg verloren und ist auf der Suche nach seinem verschwundenen Sohn und nach einer neuen Liebe. Das macht den Oberinspektor zu einer wirklich tollen Person, die wirklich sehr sympathisch rüber gekommen ist. 

Ein gelungener Roman, der auf einer wahren Geschichte aufgebaut wurde. 

Es gibt noch einen weiteren Roman, welcher Cay Rademacher mit seinem Oberinspektor geschrieben hat. "Der Schieber"

1 Kommentar:

  1. Das hört sich wirklich interessant an!!! Mus sich mir gleich merken ;)
    Liebe Grüße
    Martina

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